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Datum: 30.07.2021

Presseinformation vom 30.07.2021

Immer weniger Beschäftige in Ostholstein benötigen Leistungen vom Jobcenter - Entwicklung besser als im Landesschnitt

Die Zahl der Frauen und Männer in Ostholstein, die für ihren Lebensunterhalt neben dem Gehalt noch Leistungen vom Jobcenter benötigen, ist deutlich gesunken.

Während 2016 noch 2.976 Ostholsteinerinnen und Ostholsteiner zusätzlich zu ihrem niedrigen Einkommen Arbeitslosengeld II vom Jobcenter erhalten haben, sind es in diesem Jahr mit 1.884 erheblich weniger. Innerhalb der letzten fünf Jahre liegt der Rückgang bei 1.092 Frauen und Männern oder 36,7 Prozent und ist unter allen Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein hinter dem Kreis Schleswig-Flensburg mit minus 40,5 Prozent am zweitstärksten. Im Landesschnitt sind es 24,7 Prozent weniger. Bei den Frauen war der Rückgang in Ostholstein mit 40,4 Prozent überdurchschnittlich.

Während der Anteil der Beschäftigten mit zusätzlichem Arbeitslosengeld II-Bezug an allen Beschäftigten 2016 in Ostholstein mit 4,3 Prozent genauso hoch wie im Landesschnitt war, sind es in diesem Jahr in Ostholstein mit einem Anteil von 2,6 Prozent weniger als im Landesschnitt von 3,1 Prozent. Landesweit am höchsten ist der Anteil in Kiel mit 5,8 Prozent und am niedrigsten im Kreis Stormarn mit 1,9 Prozent.

„Für diese erfreuliche Entwicklung in den letzten fünf Jahren gibt es unterschiedliche Gründe. So hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Ostholstein seit 2016 mit plus 2.900 oder 4,9 Prozent über dem Landesschnitt erhöht, und das vor allem im Gesundheitswesen und im Handel mit knapp 40 Prozent aller Arbeitsstellen im Kreis.
Hinzu kommt, dass in den letzten fünf Jahren die Bruttogehälter gerade im Gesundheitswesen im Schnitt um gut zwölf Prozent gestiegen sind. Insgesamt haben sich die Bruttoentgelte um gut neun Prozent erhöht.
Aber auch der Wechsel in besser bezahlte Tätigkeiten, die starke Mobilität der Ostholsteinerinnen und Ostholsteiner auch über die Kreisgrenze hinweg zu höher bezahlten Stellen und individuelle Förderungen durch das Jobcenter sind Ursachen für den positiven Trend“, betonte der Geschäftsführer des Jobcenters Ostholstein Karsten Marzian.

Trotz dieser Verbesserungen belegte der Kreis Ostholstein 2020 mit einem Bruttoarbeitsentgelt der Vollzeitbeschäftigten ohne Auszubildende von im Schnitt 2.808 Euro unter allen westdeutschen Kreisen und kreisfreien Städten vor dem Landkreis Cloppenburg den vorletzten Platz. 2016 lag das Bruttoarbeitsentgelt in Ostholstein im Schnitt bei 2.569 Euro.
Während die Bruttoarbeitsentgelte von 2016 bis 2020 im westdeutschen Schnitt um 8,5 Prozent und im Landesschnitt Schleswig-Holstein um 9,8 Prozent gestiegen sind, waren es in Ostholstein plus 9,3 Prozent.