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Datum: 05.01.2023

Presseinformation vom 05.01.2023

Über 120 ukrainische Flüchtlinge fanden seit Juni 2022 Beschäftigung in Ostholstein

Jobcenter hilft - Weiterhin hohe Personalnachfrage der Arbeitgeber

Trotz der oft schwierigen persönlichen Situation haben in Ostholstein von Juni bis Dezember 2022 bereits über 120 ukrainische Flüchtlinge eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. So viele wie in keinem anderen Kreis und keiner kreisfreien Stadt in Schleswig-Holstein. Die meisten von ihnen arbeiten in der Hotellerie und Gastronomie, im Handel sowie in den Bereichen Gesundheit und Pflege.

Unter den 13 Jobcentern, die in Schleswig-Holstein als gemeinsame Einrichtung von Arbeitsagentur und Kreis oder kreisfreier Stadt organisiert sind, hatte Ostholstein auch gemessen an der Zahl der erwerbsfähigen ukrainischen Flüchtlinge das höchste Integrationsergebnis. Im Vergleich der bundesweit 301 gemeinsamen Einrichtungen lag Ostholstein unter den ersten zehn.


Seit Juni 2022 werden die ukrainischen Flüchtlinge im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 65 Jahren und ihre minderjährigen Kinder vom Jobcenter Ostholstein betreut. Während es im Juni 1.200 waren, hat sich ihre Zahl bis Dezember auf 1.500 erhöht. 1.000 sind 15 bis 65 Jahre alt, 500 Kinder unter 15 Jahren. Der Anteil der Frauen liegt bei gut 70 Prozent.


„Der Arbeitsmarkt in Ostholstein ist sehr robust, der demographische Wandel in vollem Gang und die Personalnachfrage anhaltend hoch. In den kommenden zehn Jahren gehen in Ostholstein gut 20.000 Beschäftigte in Rente. Heute gibt es hier allerdings nur rund 15.000 Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren, von denen in den nächsten zehn Jahren aber nicht alle eine Berufsausbildung absolvieren und eine Beschäftigung aufnehmen werden. Ein Teil wird weiter zur Schule gehen, studieren oder auch wegziehen. Die Lücke auf dem Arbeitsmarkt wird in den kommenden Jahren also noch größer. Flüchtlinge, die in Ostholstein bleiben wollen und können, haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wichtig sind allerdings gute deutsche Sprachkenntnisse“, betonte Karsten Marzian, Geschäftsführer des Jobcenters Ostholstein.

Von den 1.000 Ukrainerinnen und Ukrainern im erwerbsfähigen Alter, die aktuell vom Jobcenter Ostholstein betreut werden, sind 100 in einer sozialversicherungspflichtigen oder geringfügigen Beschäftigung und erhalten ergänzend Leistungen vom Jobcenter, 200 nehmen an einem Sprach- und Integrationskurs teil und 200 können aus unterschiedlichen Gründen, zum Beispiel wegen der Betreuung von Kindern unter drei Jahren, Schulbesuch oder einer Erkrankung, nicht arbeiten. 500 sind arbeitslos gemeldet. Die meisten von ihnen sollen in diesem Jahr an einem Sprach- und Integrationskurs teilnehmen, damit sie gute deutsche Sprachkenntnisse für eine Beschäftigung haben. Bei einem Teil laufen aktuell auch Verfahren zur Anerkennung ihrer ukrainischen Berufs- und Studienabschlüsse.


„Der schnelle Übergang der ukrainischen Flüchtlinge in die Betreuung des Jobcenters im Juni war gut. Neben der raschen Sicherung des Lebensunterhalts konnten wir die Flüchtlinge, die bleiben wollen und für eine Beschäftigung zur Verfügung stehen, gleich mit all unseren Aktivitäten für ein Arbeitsaufnahme unterstützen. Dabei helfen auch unsere vielfältigen Netzwerke in Ostholstein und vor allem die guten Kontakte zu Arbeitgebern“, erläuterte Steve Peters, Bereichsleiter „Markt und Integration“ im Jobcenter.