Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2025
Vorwort
Der Arbeitsmarkt in Deutschland befindet sich seit Längerem in einer schwierigen Situation. Das Wirtschaftswachstum stagniert, und eine spürbare Erholung ist in absehbarer Zeit nicht erkennbar. Neben Konsumzurückhaltung wegen gestiegener Preise, schwacher Investitionstätigkeit und verhaltenem Außenhandel befindet sich insbesondere die deutsche Industrie vor allem wegen der grünen Transformation in einem starken Umbruch und ist durch Unsicherheiten in der Transformations- und Klimapolitik vorsichtig bei ihren Investitionen. Andererseits wird die Knappheit an Arbeitskräften immer größer. Bestimmt wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt auch durch die hohe Zahl von Flüchtlingen, die Deutschland vor allem in den vergangenen zehn Jahren aufgenommen hat. Mittlerweile liegt die Zahl der Arbeitslosen bundesweit mit rund 2,8 Millionen Personen immer noch auf einem niedrigen Niveau, aber um gut 300.000 höher als vor zwei Jahren und gut 180.000 höher als vor einem Jahr. In Ostholstein, dessen Wirtschaft und Arbeitsmarkt wegen ihrer Branchenstruktur weniger konjunkturabhängig sind, ist die Arbeitslosigkeit weiterhin niedrig und die Personalnachfrage der Betriebe und Verwaltungen nach wie vor hoch. Davon profitieren auch die Kundinnen und Kunden des Jobcenters Ostholstein. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten lag im September 2024 mit rund 6.700 noch leicht unter September 2023, wobei mittlerweile rund 2.100 oder 31 Prozent von ihnen Flüchtlinge aus den acht Asylherkunftsländern, wie vor allem Syrien, Afghanistan und dem Irak, sowie der Ukraine sind. Ihre Integration in Ausbildung und Beschäftigung wird weiterhin ein Schwerpunkt der Arbeit des Jobcenters Ostholstein sein. Angesichts knapper werdender Haushaltsmittel in der aktiven Arbeitsmarktpolitik wird sich das Jobcenter Ostholstein 2025 vor allem auf die Instrumente und Maßnahmen konzentrieren, mit denen es in den vergangenen Jahren Menschen erfolgreich in Ausbildung und Arbeit integriert hat. Ferner werden die individuelle Beratung der Kundinnen und Kunden sowie das beschäftigungsorientierte und sozialintegrative Fallmanagement intensiviert und ausgebaut. Das Jobcenter Ostholstein wird die engagierte Arbeit für seine Kundinnen und Kunden 2025 konsequent fortführen und inhaltlich weiterentwickeln. Dabei stützt es sich nach wie vor auf die enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Lübeck, dem Kreis Ostholstein sowie seinen Netzwerkpartnern. Die spezifischen geschäftspolitischen Handlungsfelder des Jobcenters Ostholstein sind 2025 vor allem:
➔ Die Bewältigung der schwierigen Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt, eine schnelle, unbürokratische Leistungsgewährung für die Kundinnen und Kunden sowie ihre qualifizierte individuelle Beratung und Wiedereingliederung ins Erwerbsleben
➔ Die Integration von Asylberechtigten und anerkannten Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit
➔ Den Übergang von Schule zum Beruf optimal vorzubereiten und zu begleiten und Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen über 25 Jahre eine zweite Chance für einen Ausbildungsplatz oder einen passenden Berufsabschluss zu ermöglichen. Dabei kommt der Zusammenarbeit in der Jugendberufsagentur Ostholstein eine besondere Bedeutung zu
➔ Die Teilhabe- und Beschäftigungschancen für Kundinnen und Kunden mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu verbessern
➔ Erziehende und Alleinerziehende zu fördern und in den Arbeitsmarkt zu integrieren
➔ Die gleichberechtigte Förderung und Integration von Menschen
➔ Existenzsichernde und nachhaltige Integration von Kundinnen und Kunden durch individuelle berufliche Qualifizierungen und speziell abschlussorientierte berufliche Weiterbildungen
➔ Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung stets sicherzustellen und die Leistungsfähigkeit des Jobcenters Ostholstein zu verbessern.
Im Zentrum der Arbeit des Jobcenters Ostholstein stehen die Kundinnen und Kunden und ihre Integration in Arbeit sowie die Verringerung oder Beendigung der Hilfebedürftigkeit.
Mit dem Arbeitsmarktprogramm 2025 leistet das Jobcenter Ostholstein weiterhin seinen Beitrag zur Deckung der Personalbedarfe in der Region.
Karsten Marzian
Geschäftsführer